Virtuelle Wettkämpfe mit Lionel Sanders

Virtuelle Wettkämpfe mit Lionel Sanders

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen stark voran. Vielleicht hätten wir uns vor 10 Jahren noch vorstellen können, unsere Bankkonten über das Handy zu managen oder online zu shoppen. Doch das nun virtuelle Sportwettkämpfe auf hohem Niveau stattfinden, hätte wohl auch optimistische Visionäre überrascht.

Wer den Trendsettern unserer Sportart, wie Lionel Sanders folgt, hat das online Kräftemessen unter Top-Athleten vielleicht schon live auf „zwift.com“ miterlebt. Der kanadische Triathlet präsentiert sich auf YouTube auf seinem genormten Ergometer bei einem virtuellen Wettbewerb. Man hat das Gefühl, sich in einem Computer Spiel zu befinden. Die Graphik ist realistisch, detailreich und zeigt die Rennstrecke sowie die Landschaft. Die anderen Sportler sind auch als Radfahrer mit Namen abgebildet. Gespannt kann man dabei die Wattwerte und die Attacken von Lionel Sanders mitverfolgen. Es ist nachvollziehbar, dass man bei einer derartig gelungenen Simulation ähnlich motiviert an den Start geht, wie bei einem richtigen Wettkampf. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es entfallen aufwendige Anfahrts- und Abfahrtszeiten. Man kann sehr flexibel und sicher im Wohnzimmer daran teilnehmen. Es besteht auch die Möglichkeit, gegen viele andere Athleten, die sich einen Namen gemacht haben, anzutreten oder sich sogar mit Radsportlern zu messen. Die Ortsungebundenheit ist hierbei ein klarer Vorteil. Die Corona Krise hat diesen Trend lediglich stark beschleunigt. Der erwähnte Athlet, Lionel Sanders ist auch dafür bekannt, dass er einen extremen Anteil seines Trainings in seiner sogenannten „Pain Cave“, also seiner „Schmerzenshöhle“ verbracht hat. Dieser verfügt über einen voll mit High-Tech ausgestatteten Trainingsraum bestehend aus einer Schwimm-Gegenstromanlage, einem Laufband und einem Ergometer, selbstverständlich mit einem Bildschirm, der die Trainingsstrecke simuliert. Mit dieser unkonventionellen Trainingsmethode konnte Lionel Sanders große Erfolge, selbst auf der Ironman Distanz in Hawaii, feiern. Die Digitalisierung hat längst auch das Interesse von Amateursportlern geweckt. Viele Triathleten verfügen über ein Wattmesssystem, werten ihre Daten mit einer Trainingssoftware aus, verwenden Gps-Uhren zum Erfassen von Geschwindigkeit, Puls und Distanz beim Schwimmen, Laufen und Radfahren, teilen dann ihre Werte auf sozialen Netzwerken, konsultieren einen Personal Trainer online, nehmen an Online-Sportkursen teil oder steuern das Training über ihr Smartphone. Es ist nun nur der nächste logische Schritt, dass nun auch Wettkämpfe online bestritten werden. Zwift.com ermöglicht sogar gemeinsame Trainings in einer virtuellen Realität gemeinsam mit anderen Triathleten. Das eine oder andere Intervalltraining auf dem Laufband auf diese Weise zu absolvieren, wäre eine willkommene Alternative und kann dabei helfen, sich zu motivieren und an seine Grenzen zu gehen. Natürlich benötigt man das entsprechende Equipment, wie einen Bildschirm und geeignete Sensoren, die auch ihren Preis haben.

Die Digitalisierung schreitet auch im Amateursport voran. Die Frage ist nur, wohin die Reise geht. Trendsetter wie Lionel Sander leisten jedenfalls ihren Beitrag.

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