Mentales Training

Mentales Training

Ein oft unterschätzter Aspekt hinsichtlich der Leistung bei einem Wettkampf ist die mentale Stärke. Viele Age Grouper haben sich mit dieser Thematik trotz des hohen Potenzials nicht auseinandergesetzt.

Am Tag X verfügt ein Athlet über ein gewisses maximales Potenzial, das dieser abrufen kann. Das Training ist abgeschlossen. Es gilt, nun die Früchte für die Mühe zu ernten. Wenn ein Athlet jedoch nicht an sein Limit gehen kann, dann wird dieser keine Top-Leistung abrufen können.

Wenn man in Betracht zieht, wie viel Zeit, Geld und Mühe in die Vorbereitung eines Wettkampfes investiert wurde, so wäre es doch schade, sein Potenzial nicht vollständig abzurufen.

Dabei unterstreichen Profi Athleten die Bedeutung von mentaler Stärke. Man erinnere sich an  Andreas Raelart, den deutschen Top-Athleten aus der letzten Ära, der behauptete, dass „ sich 80 Prozent im Kopf entscheiden würden“. Er bezog sich hierbei auf den Ironman Hawaii, bei dem die Profi Athleten mit einer vergleichbar guten Form an den Start gingen.

Die theoretischen 100 Prozent können nur in Extremsituationen, wie bei Lebensgefahr, abgerufen werden. Auf diese Weise wird der Körper vor unnötigen Überbeanspruchungen geschützt. Es ist jedoch möglich, sich diesem maximalen Potenzial sehr stark anzunähern.

Mentale Strategien

Harte Einheiten

Die gute Nachricht zu allererst: Jedes harte Training bzw. jeder Wettkampf stellt eine Testprobe an unsere mentalen Fähigkeiten dar. Auf diese Weise können Athleten bereits ihre mentale Stärke trainieren bzw. sich an die Belastung, die es zu ertragen gilt, gewöhnen.

Positive Glaubenssätze

Hilfreich während eines Wettkampfes sind positive Glaubenssätze wie: “Ich schaffe das!“, „Ich bin ein Gewinner“ oder „Endlich habe ich die Möglichkeit zu zeigen, was ich kann“. Diese Glaubensätze sollten bereits im Alltagsleben wiederholt werden. Im Wort Glaubenssatz steckt schließlich das Wort Glauben. Dies bedeutet, dass man auch tatsächlich an etwas glauben muss, damit es wirken kann.

Mit sich selbst in Dialog zu treten

Im Laufe eines Wettkampf wird man oft mit negativen Gedanken konfrontiert, wie: „Wozu mache ich das eigentlich?“ oder „Die geplante Leistung kann ich ohnehin nicht mehr erreichen.“ Wichtig in so einer Situation ist der Umgang mit den Gedanken. Man sollte sich daher im Vorhinein darauf vorbereiten, welche Gedanken aufkommen werden und wie man darauf reagieren könnte. Am besten begegnet man diesen mit einem positiven Gedanken oder indem man den Wettkampf vor dem geistigen Auge in Mini-Abschnitte unterteilt. Der Ausgang dieser Diskussion entscheidet oft über Erfolg und Misserfolg beim Wettkampf.

Den Wettkampf gedanklich durchgehen

Eine weitere Strategie ist es, den Wettkampf zu visualisieren. Dies hat nebenbei den Vorteil, dass die Abläufe, wie das Zurechtfinden in der Wechselzone, verinnerlicht werden. Optimalerweise macht man eine Streckenbesichtigung und veranschaulicht sich, wie bestimmte Schlüsselstellen des Wettkampfes gemeistert werden. Wenn man diese Abläufe mehrmals wiederholt und verinnerlicht, kann man sich mental auf den Wettkampf vorbereiten.

Symbole

Man erinnere sich an die letzten 2 Kilometer beim legendären Ironwar 1989 zwischen Mark Allen und Dave Scott. Dave Scott galt zu dieser Zeit auf Hawaii praktisch als unbezwingbar. Mark Allen war immer wieder der Herausforderer. Bei diesem Höhepunkt des Ironwars hatte Mark Allen ein Bild eines Ureinwohners vor Augen, das ihm Kraft gab. Diese verborgene Energie konnte er kurz vor dem Ziel nach einem 8 Stunden Kopf an Kopf Rennen mit Dave Scott abrufen und davon sprinten. Symbole können vielfältig sein: ein Ehering oder ein Kreuz am Fahrrad oder eben ein Bild eines hawaiischien Ureinwohners.  

Mentale Stärke ist ein wesentlicher Aspekt, der unsere Leistungsfähigkeit beeinflusst. Es sollten Strategien gefunden werden, um mit negativen Gedanken umgehen zu können bzw. um positive Gefühle abgerufen werden können.

Mit sportlichen Grüßen

Reinhard und Barbara

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