Intervalltraining im Winter

Intervalltraining auch im Winter?

Viele Athleten reduzieren ihr Pensum, bestehend aus Umfang und Trainingsintensität, deutlich innerhalb der kalten Monate. Im Falle, dass zu wenig bzw. zu ineffizient trainiert wird, droht jedoch ein Trainingsrückschritt, der über mehrere Monate wieder aufgebaut werden muss.

Festgehalten werden kann, dass nur lockeres Training mit reduziertem Umfang als nicht zielführend für den Saisonaufbau erscheint. Wie im Winter trainiert werden sollte, beschreiben wir unter: Training in der kalten Jahreszeit | Triathlonportal.net

Die Frage stellt sich, ob nun auch die Intervalltrainingsmethode im Winter eingesetzt werden kann, um sich einen gewissen Vorsprung beim Formaufbau zu erarbeiten.

Zuallererst sollte geklärt werden, was unter Intervalltraining genau verstanden wird. Beim Intervalltraining wird eine Reihe von zumeist intensiven Belastungen hintereinander gesetzt, die durch jeweils eine unvollständige Pause unterbrochen werden.

Die Pause ist hierbei kurz zum Beispiel im Bereich von einer Minute, sodass unter Vorermüdung der nächste Durchgang absolviert wird.

Per se ist daher das Intervalltraining nicht zwingend ein No-Go im Winter, da es äußerst vielseitig mit unterschiedlichen Zielsetzungen gestaltet werden kann.

Im allgemeinen Sprachgebrauch bezieht man sich jedoch meist auf eine knallharte Key Session, wie 8-Mal 1000 Meter im Wettkampftempo zur unmittelbaren Aufbereitung auf einen Wettkampf.

Tatsächlich werden solche Einheiten im Winter zumeist nicht förderlich sein. Nach dem Grundprinzip vom Allgemeinen zum Spezifischen müssten daher unspezifische Reize im Winter gesetzt werden und wettkampfähnliche Einheiten für den Wettbewerb aufgespart werden.

Derartige Key Sessions sollten progressiv aufgebaut werden, während im Winter grundlegende Fähigkeiten geschult werden können.

Allerdings kann ein Intervalltraining mit einer veränderten Zielstellung sehr wohl im Winter in Betracht gezogen werden, solange dieses nicht spezifisch ist. Ein Beispiel hierfür wäre ein hochintensives Intervalltraining eines Sets von 8-Mal 30 Sekunden zur Verbesserung der anaeroben Kapazität bzw. der maximalen Sauerstoffaufnahme.

In Abhängigkeit der persönlichen Rahmenbedingungen bzw. Trainingszielsetzungen ist es im Allgemeinen sinnvoll, auch im Winter Intensitäten einzustreuen. Das Intervalltraining an sich kann eine Möglichkeit darstellen.

Es bestehen jedoch auch einige Alternativen, wie das Fahrtenspiel, bei dem willkürlich Belastungen gesetzt werden oder ein Sprinttraining zur Setzung von neuen Reizen.

Unsere Empfehlung lautet daher, unspezifische, intensive Reize mit einer persönlich favorisierten Trainingsmethode auch im Winter durchzuführen. Wettkampfspezifische Intervalltrainings sollten eher vermieden werden, wobei es auch hierbei sicherlich  Ausnahmen gibt, wie bei Sportlern mit einem reversiblem Periodisierungsansatz oder Athleten, die einen sehr frühen Saisonhöhepunkt gesetzt haben.

Schlussendlich muss jeder Triathlet selbst eine Entscheidung, basierend auf dessen persönlichen Eigenschaften und Rahmenbedingungen, treffen, wie er bzw. sie das Wintertraining für sich optimal gestaltet.

Liebe Grüße

Reinhard und Barbara,

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