Familienfreundliches Training

Familienfreundliches Training

In dem aktuellen Beitrag möchten wir eine Möglichkeit mit enormen Potenzial zur Zeitersparnis für Eltern vorstellen.

Wer als berufstätiger Triathlet Kinder hat, der kennt das Problem mit der viel zu knapp bemessenen Trainingszeit nur allzu gut.

Man ist schließlich in erster Linie Familienvater oder Familienmutter und nicht Sportler.

Nach der Geburt eines Kindes geht es zumeist nicht um die Gestaltung eines optimalen Trainings, sondern darum, überhaupt noch trainieren zu können.

Eine geniale Lösung für dieses Problem bietet ein geeignetes E-bike mit einem Fahrradanhänger, welches nicht nur ermöglicht, mit Kindern zu trainieren, sondern auch zum Umweltschutz beitragen kann.

Aber ein E-bike ist doch nur etwas für Nicht-Sportler?!

Tatsächlich werden E-bikes vorwiegend von älteren bzw. unsportlicheren Radfahrern gekauft. Das schließt den Einsatz eines E-bikes als Sportgerät für Triathleten jedoch nicht aus.

Logischerweise ist es auch auf einem E-bike möglich, selbstständig 300 Watt zu leisten. Der Motor unterstützt lediglich den körpereigenen Krafteinsatz.

Der Unterschied zum normalen Fahrrad liegt darin, dass der Berg, den man früher mit 10 km/h hinauf gefahren ist, mit 20 km/h hinauf gefahren wird und auf diese Weise längere Strecken in der selben Zeit absolviert werden können.

Übrigens leistet der Motor umso mehr, je stärker der Radfahrer in die Pedale tritt. Folglich ist man motiviert, intensiver zu fahren.

Tests mit einem E-bike, die wir durchgeführt haben, ergaben, dass man genauso Key Sessions im Entwicklungsbereich bzw. in der Wettkampfintensität durchführen kann. Eine genauere Erläuterung zu den Trainingsbereichen findest du unter: https://triathlonportal.net/index.php/trainingsbereiche/.

Für Eltern, die über das entsprechende Equipment verfügen, gilt die Ausrede “Ich habe keine Zeit mehr zu trainieren“ nicht mehr.

Grund hierfür sind die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, die sich in den Tagesablauf gut integrieren lassen.

Nicht nur das, das Training mit dem E-bike wird von nun an den Partner sogar entlasten.

Wer von diesem Trainingskonzept nach wie vor nicht überzeugt ist, der findet auf der folgenden Seite eine Alternative zum zeitsparenden Training: https://triathlonportal.net/index.php/2020/04/18/hit-training/

Anwendungsmöglichkeiten
  • Mit dem Anhänger die Kinder beim Training mitführen
  • Selbstständig mit dem Mountainbike fahren, während man vom Partner mit dem E-bike inklusive Anhänger begleitet wird.
  • E-bike als alternatives Fortbewegungsmittel benutzen, z.B. zum Einkaufen bzw. zum Ersatz des Autos im Ort.
  • E-bike dazu verwenden, die Kinder während des Fahrens zum Einschlafen zu bringen und gleichzeitig zu trainieren.
  • Eine Einheit mit dem Mountainbike absolvieren, während der Partner oder später einmal das Kind mit dem E-bike fährt.

Abgesehen von dem enormen Potenzial der Zeitersparnis durch die praktischen Anwendungsmöglichkeiten im Alltag ergeben sich jedoch auch orthopädische Vorteile.

Auf dem E-bike werden die Gelenke der unteren Extremitäten (Kniegelenk, Hüftgelenk) entlastet, da der Fahrer stets darauf bedacht ist, eine höhere Trittfrequenz zu fahren um die Motorunterstützung optimal auszunützen.

Es wird dadurch ein wuchtiges, kraftorientiertes Bergauffahren vermieden. Die Anforderung an das Herzkreislaufsystem ist beim sportlichen Fahren jedoch genauso gegeben.

Des Weiteren ist die Fahrerhaltung auf einem E-bike wesentlich komfortabler als auf einem Triathlonrad. Das schont vor allem die Wirbelsäule (HWS, LWS).

Da wir nun auf die zahlreichen Vorteile eingegangen sind, wollen wir nun unsere Praxiserfahrung schildern.

Praxiserfahrungen

Getestet wurde ein Cube Reaction Hybrid Pro 500 mit einem Performance Line CX Motor, welcher über 75 Nm verfügt in Kombination mit einem Thule Coaster XT.

Der Thule Coaster XT ist ein Fahrradanhänger, der lediglich 12 kg wiegt und ausreichend Platz für zwei Kinder bietet. Darüber hinaus kann ein passender Sitz von Thule für Babys, die noch nicht selbstständig sitzen können, erworben werden.

Der Anhänger wird am Schnellspanner befestigt, wodurch ein rasches Abmontieren möglich ist. Unser Radmechaniker empfahl jedoch ein System, welches am Rahmen festgemacht werden kann, da dieses eine höhere Stabilität aufweisen würde.

Prinzipiell könnte der Coaster auch beim Laufen verwendet werden, wobei er hierfür nicht vorgesehen wurde.

Beim E-bike ist es besonders wichtig, über einen starken Motor für die vorgesehene Anwendung zu verfügen.

Die Wattangaben sind diesbezüglich irrelevant, da die Newtonmeter der entscheidende Wert für die Kraft des Motors sind.

75 Newtonmeter stellen die sinnvolle Obergrenze für ein E-bike ohne Zulassung dar. Diese werden benötigt, um auch bei profilierten Strecken mit entsprechendem Zusatzgewicht gut fahren zu können, ohne den Motor zu überlasten.

S-Pedalics, die stärker sind und eine Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h motorisch unterstützen, können nur auf der Straße mit einem Kennzeichen sowie einer Versicherung verwendet werden.

Man sollte sich auch bewusst sein, dass bei vielen E-bikes eine Gesamtlast (inklusive Fahrer, Buggy, Rad und Kinder) im Bereich von 120 bis 130kg nicht überschritten werden darf.

Bei unseren Tests gab es trotz Überschreitung keinerlei Probleme.  Es sollte auf eine schonende Fahrweise geachtet- bzw. nicht die volle Motorleistung in Anspruch genommen werden.

Wir empfehlen jedoch nicht, die Angaben des Herstellers hinsichtlich Maximalgewicht zu ignorieren.

Bezüglich der Fahrdauer kann schlussgefolgert werden, dass unter erschwerten Bedingungen (starke Motorunterstützung in Kombination mit einem Anhänger mit zwei Kindern) zwei bis drei Stunden auf einer profilierten Mountainbike Strecke gefahren werden kann.

Hinsichtlich des Fahrverhaltens gibt es vorwiegend Positives zu berichten.

Fahrverhalten

Das Cube Reaction Hybrid Pro 500 wurde vor allem im Einsatz auf Mountainbike Strecken getestet. Für das Training auf Schotterstraßen ist dieses bestens geeignet.

Darüber hinaus ist es auch möglich, kurzfristig holprige Strecken zu fahren. Allerdings ist mit einer rascheren Materialermüdung des Anhängers bzw. des Bikes zu rechnen.

Generell macht das Fahren auf dem E-bike extrem viel Spaß. Um die Motor-Unterstützung voll auszunutzen, ist man auch bergauf motiviert, sehr intensiv zu pedalieren.

Geschwindigkeiten von 20 km/h sind bei moderaten bis steileren Steigerungen mit entsprechendem Einsatz durchaus möglich.

Ab 25 km/h leistet das E-bike keine Unterstützung mehr. Folglich werden sportliche Athleten auf einer ebenen Straße oft ohne Motorunterstützung in die Pedale treten.

Ein weiterer Vorteil des E-bikes ist, dass 4 verschiedene Intensitätsstufen ausgewählt werden können bzw. die Motorunterstützung auch ausgeschalten werden kann.

Je nach Anforderung des Streckenprofils besteht die Möglichkeit die Stärke der Motorunterstützung optimal anzupassen.

Das Fahrverhalten bergab ist ausgezeichnet. Selbstverständlich wird man mit Kindern im Anhänger vorsichtiger biken als sonst. Die Bremsleistung ist jedenfalls ausreichend. Kurven können problemlos mit mittlerer Geschwindigkeit bewältigt werden.

zeigt E-bike mit Kindern im Anhänger im Schnee
Und den Kindern macht es Spaß!

Zu allerletzt sollte erwähnt werden, dass es unseren Kindern auch viel Freude bereitet beim Training dabei zu sein. Die vielen Eindrücke, die sie in der Natur erleben machen das Fahren zu einem Erlebnis. Kurze holprige Passagen wurden problemlos bewältigt. Es konnte daher tatsächlich relativ durchgängig trainiert werden.


Alles in allem bietet ein E-bike mit Fahrradanhänger für Eltern, die weiterhin trainieren wollen, eine ideale Lösung für mangelnde Trainingszeit. Die Investition ist nicht billig, wird sich jedoch bezahlt machen, selbst wenn dadurch nicht ein Auto substituiert werden kann.

Mit sportlichen Grüßen

Reinhard und Barbara

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